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Alarmierende Zahlen für Schleswig-Holstein in der Paritätischen Wohnarmutsstudie

Michael Saitner, geschäftsführender Vorstand des PARITÄTISCHEN Schleswig-Holstein, zur Wohnarmutsstudie des Paritätischen Gesamtverbandes:

„Die wohnkostenbereinigte Armutsquote für Schleswig-Holstein ist alarmierend: 652.000 Menschen sind in unserem Land aufgrund ihrer hohen Wohnkosten armutsbetroffen. Die Studie des PARITÄTISCHEN hat damit einwandfrei belegt, was wir gemeinsam mit anderen Sozialverbänden bereits seit Jahren immer wieder sagen: Wohnen macht arm!
Die Wohn- und Energiekosten schnellen seit geraumer Zeit in die Höhe und fressen schon seit langem mehr als das berühmte ‚ein Drittel‘ des Einkommens auf, das einmal für Mieten galt. Wohnen ist zu einem weiteren Faktor geworden, der soziale Ungleichheit und Armut verschärft. Mittlerweile konkurrieren alle auf dem Wohnungsmarkt: Singles, Familien, Studierende, Rentner, Alleinerziehende – und insbesondere vulnerable Gruppen haben das Nachsehen. Hier muss dringend durch die Politik gegengesteuert werden, denn: Wohnen ist Menschenrecht! Gegen mangelnden und überteuerten Wohnraum hilft nur Bauen – und zwar bezahlbar, sozial und gerecht!“

Die Studie des Paritätischen Gesamtverbandes belegt, dass in Schleswig-Holstein 22,8% der Bevölkerung von Wohnarmut betroffen sind. Nach konventioneller Armutsberechnung sind es 12,5%. Die Studie basiert auf einer Sonderauswertung durch das Statistische Bundesamt. Sie berücksichtigt erstmals die tatsächlich verfügbaren Einkommen nach Abzug der Wohnkosten (Warmmiete und Strom). Basierend auf den Zahlen des Statistischen Bundesamtes wurden die Einkommen um die Wohnkosten bereinigt und so eine Wohnarmutsgrenze ermittelt. Die Studie können Sie hier herunterladen: https://www.der-paritaetische.de/alle-meldungen/neue-expertise-zu-wohnarmut/