Ambulante Pflegedienste und pflegende Angehörige in der Krise nicht allein lassen!
Anlässlich der Kostensteigerung auf allen Ebenen mahnt der PARITÄTISCHE Schleswig-Holstein die Politik zum dringenden Handeln, um insbesondere ambulante Pflegedienste und pflegende Angehörige zu entlasten und die Qualität der Versorgung aufrechtzuerhalten. Bei der Bereitstellung von Hilfsfonds werden ambulante Pflegedienste regelmäßig vergessen – zu Lasten von Pflegebedürftigen, ihren Angehörigen und den Pflegediensten selbst.
„Die Politik muss dringend handeln, bevor auch nur ein Pflegedienst im Land aufgrund der multiplen Krise pleitegeht“, sagt Michael Saitner, Vorstand des PARITÄTISCHEN Schleswig-Holstein. „Die Situation ist durch die hohen Energiekosten sowie die Inflation insbesondere für die ambulanten Pflegedienste verheerend, was sich negativ auf die Versorgungsdichte und die Qualität der Pflege auswirkt. Trotzdem werden sie bei der Einrichtung von Hilfsfonds immer wieder vergessen!“
Ambulante Pflegedienste und pflegende Angehörige ächzen unter den gestiegenen Heizkosten, Strom- und Lebensmittelpreisen. Obwohl ambulante Pflegedienste wie alle anderen Pflegeeinrichtungen durch die Krise höhere Kosten haben, wurden sie bisher bei der Bereitstellung von Hilfsfonds ausgeklammert. Die pflegenden Angehörigen wiederum buchen aufgrund der gestiegenen Kosten für den Lebensunterhalt weniger Unterstützungsleistungen, was zu einer schlechteren Versorgung der Pflegebedürftigen in den eigenen vier Wänden führt. Dadurch ist das unternehmerische Risiko für die Pflegedienste nicht mehr kalkulierbar.
„Die Ambulante Pflege befindet sich in einem Teufelskreis. Hier müssen dringend Rahmenbedingungen geschaffen werden, mit denen alle gut leben können: die Pflegebedürftigen, ihre Angehörigen, die Fachkräfte und die Pflegedienste. Das muss in einem Sozialstaat drin sein, besonders in Anbetracht des demographischen Wandels! Momentan werden die letzten verbliebenen Fachkräfte aus dem System vertrieben und die pflegenden Angehörigen werden zum größten Pflegedienst im Land. Das kann politisch nicht gewollt sein!“ so Michael Saitner. „Zur Abfederung der massiv gestiegenen Energiekosten fordern wir einen sofortigen Härtefallfond für die Ambulante Pflege im Land, damit die Dienste nicht eingestellt werden und eine menschenwürdige Versorgung von Pflegebedürftigen jetzt und in Zukunft sichergestellt ist.“