PARITÄTISCHER Schleswig-Holstein bietet neuer Landesregierung Unterstützung bei der Bekämpfung von Armut an
Zum Start von Daniel Günther und seiner neuen Regierung unterstreicht der Paritätische Wohlfahrtsverband sein Angebot, der neuen Landesregierung bei der Bekämpfung von Armut und deren Auswirkungen als starker Partner zur Seite zu stehen. Der heute veröffentlichte Paritätische Armutsbericht „Zwischen Pandemie und Inflation“ zeigt auf, wie dringend hier der Handlungsbedarf ist.
„ ‚Wir wollen Armut in Schleswig-Holstein bekämpfen. Wir wollen, dass gerade Kinder und Jugendliche die gleichen Chancen bekommen.‘ – so steht es im Schwarz-Grünen Koalitionsvertrag. Als PARITÄTISCHER Schleswig-Holstein können wir dieses Ansinnen nur unterstützen.“ so Michael Saitner, geschäftsführender Vorstand des PARITÄTISCHEN SH. „Der Paritätische Armutsbericht für 2021 zeigt Armutshöchststände bei Kindern und Jugendlichen, weiterhin zählen mehrere Kinder in einer Familie zu einem der größten Armutsrisiken überhaupt.“
Zwar liegt Schleswig-Holstein mit einer Armutsquote von 15 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt von 16,6 Prozent und weist allgemein einen positiven Trend (- 5,7 Prozent) auf, doch insbesondere der Osten und Süd-Westen des Landes liegen weit über der bundesweiten Quote, nämlich mit Armutsquoten von 18,4 bzw. 17,4 Prozent.
„Hier muss man genauer hinschauen; weiterhin ist es so, dass wir von der Region im Hamburger Raum statistisch profitieren. Doch das hilft den Menschen in Ostholstein oder Dithmarschen nicht.“ sagt Michael Saitner. „Und uns allen ist klar, dass die nächste Zeit eher schlechter als besser wird: Es stehen Strom- und Heizkostennachzahlungen an, die hohe Inflation treibt die Nahrungsmittelpreise weiter in die Höhe, es mangelt allerorts an bezahlbarem Wohnraum für Menschen mit niedrigem Einkommen und Familien und Neubauprojekte müssen aufgrund von Lieferengpässen auf Eis gelegt werden. Gleichzeitig haben alle Schleswig-Holsteiner*innen von Klein auf das Recht, menschenwürdig zu wohnen, sich gesund zu ernähren und an der Gesellschaft teilhaben zu können.“
Dass die neue Schwarz-Grüne Landesregierung hier Handlungsbedarf sieht und sich soziale Gerechtigkeit, die Bekämpfung von Kinderarmut und eine Armutsberichterstattung in den Koalitionsvertrag geschrieben hat, begrüßt der Wohlfahrtsverband sehr.
„Als PARITÄTISCHER mit über 500 Mitgliedsorganisationen in allen Feldern der Sozialen Arbeit haben wir das große Ganze im Blick – von Frühförderung über Bildungs- und Geschlechtergerechtigkeit bis hin zu Armut durch Gewaltbetroffenheit oder steigende Pflegekosten. Armut hat viele Facetten und es gibt ebenso viele Stellschrauben, an denen gedreht werden muss, um Armut und ihre Folgen zu bekämpfen. Das Gießkannenprinzip, wie es in der aktuellen Krise an vielen Stellen von der Bundesregierung praktiziert wird, ist hierbei absolut nicht zielführend. Wir würden es begrüßen, wenn Schleswig-Holstein hier mit nachhaltigen Ideen zur Armutsbekämpfung vorangeht und auch diesbezüglich im Bundesrat laut wird. Wir stehen mit unserer Expertise bereit, um dies zu unterstützen!“ so Michael Saitner weiter.