PARITÄTISCHER SH: Die Attraktivität sozialer Berufe muss endlich gesteigert werden!
Die Ergebnisse der vom Bundesfamilienministerium in Auftrag gegebenen Jugendbefragung „Kindertagesbetreuung und Pflege – attraktive Berufe?“ machen deutlich, dass junge Menschen sich gern in sozialen Berufen verwirklichen möchten, jedoch durch geringe Gehälter abgeschreckt werden. Diese müssen dringend angehoben werden.
Eine durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Auftrag gegebene Jugendbefragung hat ergeben, dass soziale Berufe für Jugendliche zwischen 14 und 20 Jahren attraktiv sind, knapp ein Viertel der Befragten kann sich vorstellen, in der Kindertagesbetreuung oder in der Pflege zu arbeiten.
„Das Studienergebnis ist besonders während der Corona-Pandemie ein gutes Signal, vor allem, weil jungen Menschen heutzutage häufig unterstellt wird, sie wären bequem und mehr an sozialen Medien als an sozialem Miteinander interessiert,“ sagt Michael Saitner, Vorstand des PARITÄTISCHEN SH. „Insbesondere bei unseren Freiwilligendiensten können wir sehen, wie aktiv junge Erwachsene sich im sozialen Bereich engagieren und wie interessiert sie an einer gemeinwohlorientierten Gesellschaft sind.“
Doch die Studie gibt auch Aufschluss darüber, was junge Schulabgänger*innen letztendlich davon abhält, eine Berufsausbildung in der Pflege oder in der Kindertagesbetreuung zu absolvieren: Weiterentwicklungs- und Karrieremöglichkeiten werden kritisch bewertet und das Gehalt wird als zu gering wahrgenommen.
„Angesichts des Fachkräftemangels in der stationären und ambulanten Pflege und in den Kindertagesstätten ist die Politik dringend angehalten, die Attraktivität dieser Berufe zu steigern. Dazu zählen neben einem höheren Gehalt familienfreundlichere Arbeitszeiten, ein höherer Personalschlüssel und eine niedrigere Durchschnittsarbeitszeit. Die Bundesregierung weiß bereits seit Jahren, dass hier dringender Handlungsbedarf besteht. Doch die wochenlange Diskussion um den Pflegebonus, dessen Beschränkung auf Altenpflegekräfte sowie die Situation in den Kindertagesstätten lassen befürchten, dass es einzig beim Applaus bleibt. Der gesamte Pflegebereich muss dringend reformiert werden.“ so Michael Saitner weiter.
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