PARITÄTISCHER SH und Brücke SH: Psychosoziale Versorgung stärken!
Der PARITÄTISCHE SH und die Brücke SH fordern, den Fokus verstärkt auf die Defizite in der Versorgung psychisch erkrankter Menschen zu richten, anstatt dort kontinuierlich Gelder zu kürzen. Stattdessen verliert man sich in Zuwanderungsdebatten.
„Sozialpsychiatrische Arbeit kostet Geld, in diesem Bereich zu sparen ist fahrlässig“, so Michael Saitner, geschäftsführender Vorstand des PARITÄTISCHEN Schleswig-Holstein. Er appelliert an die Politik, weniger über Zuwanderung zu streiten und stattdessen darüber zu diskutieren, wie die Versorgung psychisch kranker Menschen verbessert werden kann, unabhängig von ihrer Herkunft.
Dass die Debatte um psychisch erkrankte Asylbewerber so hochkocht, lenkt vom eigentlichen Thema ab: Defizite in der Gesundheitsversorgung, sagt Harald Möller von der Brücke Schleswig-Holstein. Er ist Koordinator des Psychosozialen Zentrums für traumatisierte Flüchtlinge in Schleswig-Holstein (PSZ). Dieses ist Teil der Brücke SH und Mitglied im Dachverband des PARITÄTISCHEN SH.
„Insbesondere Menschen, die vor Krieg und Verfolgung flüchten, brauchen psychosoziale Unterstützung. Das ist auch eine Prävention von Gewalttaten“, so Möller. PSZ versuchen, die Versorgungslücken zu schließen, jedoch sind die Bundesmittel gerade von 13 auf sieben Millionen Euro gekürzt worden.
2024 sind im PSZ in Schleswig-Holstein rund 350 Geflüchtete unterstützt worden. Beispielsweise durch Einzelberatungen, Trauma therapeutisch unterlegte Stabilisierungsgespräche oder psychosoziale Kriseninterventionen. Der Bedarf ist groß, Möllers Sorgen um die Finanzierung jedoch auch: „Fachkräfte können wir mit befristeten Verträgen schwer finden oder halten und die Geflüchteten könnten wesentlich schneller und bei Bedarf länger versorgt werden.“