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PARITÄTISCHER SH, ZEBRA e.V. und die Jüdischen Verbände rufen zu Solidarität mit Opfern von Antisemitismus auf

In den vergangenen Monaten ist bundesweit und auch in Schleswig-Holstein die Zahl antisemitischer Vorfälle besorgniserregend angestiegen. Der PARITÄTISCHE SH, ZEBRA e.V. und die Jüdischen Gemeinden rufen die Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner zu Solidarität auf.

„Antisemitismus ist nicht nur ein Angriff auf einzelne Personen, sondern eine ernsthafte Bedrohung für den sozialen Frieden in unserer Gesellschaft. Es wird immer wichtiger, dass wir alle zusammenstehen und gemeinsam gegen antisemitische Tendenzen und Angriffe laut werden“, so Michael Saitner, geschäftsführender Vorstand vom PARITÄTISCHEN Schleswig-Holstein. „Deshalb möchte ich alle Bürger*innen aufrufen, wachsam zu sein, Vorurteile zu hinterfragen und Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft in Schleswig-Holstein zu zeigen.“

Im Kampf gegen Antisemitismus sind Unterstützung der und Solidarität mit den Betroffenen unabdingbar. Niemand sollte sich allein gelassen oder unsicher fühlen, wenn er oder sie mit antisemitischen Angriffen konfrontiert wird. Ein effektives und niedrigschwelliges Beratungsangebot für die Opfer von antisemitischen Vorfällen hier in Schleswig-Holstein wie das von ZEBRA e.V. und der Jüdischen Gemeinden ist unverzichtbar.

„Jetzt bricht sich Bahn, was bis dahin als alltägliches Grundrauschen schon vorhanden war. Wir haben es mit einer sehr dynamischen und brandgefährlichen Situation zu tun, die schwerwiegendere Angriffe wahrscheinlicher macht. Den Kampf gegen Antisemitismus dürfen wir Jüdinnen und Juden nicht alleine überlassen. Gerade jetzt ist es die Pflicht einer demokratischen und humanistischen Zivilgesellschaft, aber auch die von Staat und Politik, sich offensiv an die Seite der Jüdinnen und Juden in Deutschland zu stellen“, so Joshua Vogel für den Trägerverein ZEBRA e.V., Gewinner des diesjährigen schleswig-holsteinischen Bürger- und Demokratiepreises.

Viktoria Ladyshenski, Trägerin des Bundesverdienstkreuzes, von der Jüdischen Gemeinschaft Schleswig-Holstein ergänzt: „Antisemitismus ist nicht nur eine Gefahr für Jüdinnen und Juden, er ist auch ein Angriff auf die Demokratie und auf unsere Gesellschaft. Die Antisemitismusbekämpfung kann nur sichtbar und erfolgreich sein, wenn das eine große Mehrheit der Zivilgesellschaft aus eigener Überzeugung tut, nicht nur auf ‚Aufrufe‘ der Politik bzw. diverser Medien-Aktionen.“

Inna Shames, Trägerin des Bundesverdienstkreuzes, vom Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Schleswig-Holstein macht auf die Wichtigkeit des Dialogs aufmerksam: „Antisemitismus in all seinen Formen zu erkennen und zu bekämpfen ist eine Aufgabe der gesamten Gesellschaft. Der Landesverband der Jüdischen Gemeinden beteiligt sich an dieser Aufgabe durch Bildung, Begegnung, interreligiösen und gesellschaftlichen Dialog sowie gemeinsame Bildungsfahrten, insbesondere von jungen Juden und Muslimen nach Auschwitz, Krakau und Berlin. Mit einem eigenen Beauftragten gegen Antisemitismus hat der Landesverband einen kompetenten Ansprechpartner. Wir stehen für gemeinsame Projekte und Aktionen gern zur Verfügung.“