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Projekt Frauen_Wohnen: Wichtiger denn je! Nach dem Schutz vor Gewalt beginnt die Wohnungssuche

Von Gewalt betroffene Frauen, die in einem Frauenhaus Schutz suchen, lassen ihr bis dahin vertrautes Umfeld hinter sich und müssen ihr Leben von vorn beginnen. Dazu gehört es auch, eine neue Wohnung zu finden, denn der Täter verbleibt meist in der gemeinsamen Wohnung.

Doch auch nach Wegfall des akuten Schutzbedarfes können Frauen und ihre Kinder häufig nicht aus dem Frauenhaus ausziehen, weil bezahlbarer Wohnraum fehlt. Deshalb bleiben sie länger dort, als es aus Schutzgründen notwendig wäre. Hier setzt das Projekt Frauen_Wohnen an, das Frauen und ihre Kinder aus Frauenhäusern oder Frauenberatungsstellen unbürokratisch bei der Suche nach eigenem Wohnraum unterstützt. Landesweit begleiten sechs regionale Servicestellen von Gewalt betroffene Frauen bei der Suche bis zum Einzug in die neue Wohnung, die Mitarbeiterinnen bleiben auch anschließend Ansprechpartnerinnen in Fragen rund um das Thema Wohnen.

„Gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder haben nach einem Frauenhausaufenthalt eine Chance auf ein neues Leben verdient – ein Leben, das nicht von Gewalt, sondern von Eigenständigkeit geprägt ist. Eine eigene Wohnung ist hierfür essenziell, doch leider aufgrund der angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt nicht immer einfach zu finden. Dank des Projektes Frauen_Wohnen konnten seit Projektbeginn bereits über 1.600 Frauen und Kinder in ein neues Zuhause vermittelt werden. Ich danke allen Beteiligten für ihre Arbeit und ihr Engagement“, sagte Gleichstellungsstaatssekretärin Silke Schiller-Tobies anlässlich der diesjährigen Beiratssitzung des Runden Tischs Frauen_Wohnen in Kiel.

Das Gleichstellungsministerium fördert das Projekt Frauen_Wohnen 2024 mit rund 870.000 Euro. Koordiniert und durchgeführt wird es vom PARITÄTISCHEN Wohlfahrtsverband Schleswig-Holstein.

„Der Wohnungsmarkt in Schleswig-Holstein ist in einer tiefen Krise und heute deutlich angespannter als noch zu Beginn des Projektes 2018. Die Neubauprojekte sind drastisch zurückgegangen, die Mieten steigen und die Suche nach einer eigenen Wohnung dauert mehrere Monate. Frauen_Wohnen ist damit wichtiger denn je, denn die Zugangshürden zu bezahlbarem Wohnraum werden immer höher. Die Beratung vor Ort durch die regionalen Servicestellen ist unverzichtbar, genau wie unsere namhaften Kooperationspartner aus der Wohnungswirtschaft, die engagiert zum Erfolg des Projektes beitragen. Wir freuen uns, wenn noch weitere Vermietende das Projekt unterstützen, denn für einen gewaltfreien Neubeginn sind die eigenen vier Wände die notwendige Voraussetzung.“ so Michael Saitner, geschäftsführender Vorstand des PARITÄTISCHEN SH.