Nachhaltigkeit

Sozial-ökologische Wende jetzt!

Der Kollaps des Ökosystems sowie der Verlust von Lebensräumen und Arten schreiten ungebrochen voran und entwickeln sich zu einer existenziellen Bedrohung für die Menschheit. Gesundheit und Natur werden durch Abgase, Flächen- und Ressourcenverbrauch belastet. In Deutschland liegt der Ressourcenverbrauch weit über dem, was uns durch die Natur zur Verfügung steht, gleichzeitig haben Millionen von Menschen keine Möglichkeit, sich gesund und umweltfreundlich zu ernähren, weil ihre Einkommen zu niedrig sind.

Die Verkehrspolitik bleibt ausgerichtet auf das Auto, nach wie vor ist der Verkehr von klimaschädlichem Individualverkehr geprägt. Wem in ländlichen Regionen kein Auto zur Verfügung steht, ist oftmals mangels Alternativen abgehängt, dies gilt insbesondere für einkommensschwache Haushalte.

An die Landwirte wird gleichzeitig die Erwartung gestellt, umweltfreundlich zu produzieren und ihre Erzeugnisse zu Billigpreisen anzubieten; viele geben ihre Betriebe auf, wodurch ländliche Regionen eine wichtige wirtschaftliche Basis verlieren.

Wofür wir uns einsetzen

Der Ausbau der Erneuerbaren Energie muss in die Hand von Bürger*innen, Kommunen, Stadtwerken und Genossenschaften gelegt werden, so dass aus der Energiewende ein Gemeinschaftsprojekt wird und viele Menschen mitgestalten und finanziell profitieren.

Die sozial- und umweltverträgliche Mobilität muss schnellstmöglich ausgebaut werden. Wir fordern einen kompletten politischen Paradigmenwechsel hin zu nachhaltiger Mobilität – umweltfreundlich, ressourceneffizient, leise, barrierefrei und auch für Menschen aus einkommensschwachen Haushalten bezahlbar.

Im Rahmen einer Agrar- und Ernährungswende muss sozialpolitisch sichergestellt werden, dass alle Menschen in der Lage sind, höhere Preise für gesunde, gentechnikfreie, nachhaltige Lebensmittel zu zahlen, denn eine nachhaltige Form der Landwirtschaft wird höhere Verbraucherpreise mit sich bringen. Dies kann nur gelingen, wenn die Beträge für Grundsicherung und andere Sozialleistungen sowie der Mindestlohn angehoben werden.

Das Thema Wohnen bleibt eine der sozialen und ökologischen Fragen unserer Zeit. Hier braucht es eine Neuausrichtung der Bodenpolitik, die ökologisch und sozial gerecht ist.

Worüber wir sprechen wollen

Der ökologische Umbau der Gesellschaft und soziale Gerechtigkeit gehören zusammen, beides kann nur durch gesellschaftlichen Zusammenhalt gelingen. Wir müssen unseren Wohlstand und die Kosten für die ökologische und soziale Infrastruktur gerecht verteilen. Insbesondere die einkommensstarken Bevölkerungsgruppen müssen deutlich weniger Ressourcen verbrauchen, da deren Nutzung proportional zum Einkommen steigt.

Öffentliche Einrichtungen gehen bei regionaler, saisonaler und ökologischer Ernährung beispielhaft voran, dieser Ansatz muss durch staatliche Programme aufgenommen werden, um eine fleischarme Ernährung zu unterstützen.

Bei Bebauungsplänen müssen die Belange von Natur und Umwelt gestärkt werden. Stadtnatur mindert die Folgen der Klimaerhitzung. Menschen benötigen ein gesundes Wohnumfeld mit grünen Freiräumen, die gleichzeitig Orte der Begegnung und Lebensräume für Tiere und Pflanzen sind.

(Quelle: Gemeinsam weitergehen - Paritätische Perspektiven für Schleswig-Holstein)